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COVID-19-Impfung: Wie wirksam ist sie und wann ist eine Antikörperbestimmung sinnvoll?

Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe gegen COVID-19, und zeigen doch gewisse Unterschiede auf. Allgemeinmediziner sind meist die ersten Ansprechpartner bei Fragen rund um den Impfschutz, der oft mit dem Antikörpertiter in Verbindung gebracht wird. Im Folgenden finden Sie aktuelle Erkenntnisse zur COVID-19-Impfung und Empfehlungen zur Antikörperbestimmung, um Ihren Patienten verlässliche Informationen zu bieten.

Wie wirksam sind die einzelnen Impfstoffe?

Die mRNA-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna) weisen eine Wirksamkeit von etwa 95 % auf – die Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken ist also bei vollständig geimpften Personen um 95 % geringer ist als bei Ungeimpften. Zudem verringert die Impfung das Risiko eines schweren Verlaufs um 85 %. Eine hohe Wirksamkeit zeigen auch die Vektor-basierten Impfstoffe Vaxzervia von AstraZeneca und COVID-19 Vaccine Janssen von Janssen-Cilag International/Johnson & Johnson. Sie liegt nach derzeitigem Kenntnisstand bei 80 %, bzw. 65 %. Das Risiko eines schweren Verlaufs wird durch die Vektor-basierten Impfstoffe um 95 %, bzw. 100 % verringert.

ImpfstoffSchutz vor ErstinfektionSchutz vor schwerem Verlauf
Comirnaty95 %85 %
Spikevax95 %85 %
Vaxzervia80 %95 %
COVID-19 Vaccine Janssen65 %100 %

Wie lange schützt die Impfung vor COVID-19?

Die Serum-Antikörperspiegel gegen COVID-19 verringern sich nach einer vollständigen Impfung im Laufe der Zeit. Die Impfantwort hält aktuellen Studien zufolge mehrere Monate lang an. Für den Impfstoff von Johnson & Johnson beispielsweise konnte der wirksame Schutz vor COVID-19 noch 8 Monate nach der Impfung nachgewiesen werden. Der sinkende Antikörperspiegel nach der Impfung geht nicht zwangsläufig mit einem geringeren Schutz vor COVID-19 einher: Das immunologische Gedächtnis, das über die zelluläre Immunantwort des Körpers gebildet wird, schützt langanhaltend vor COVID-19. Aktuelle Untersuchungen zeigen außerdem, dass die aktivierten B-Zellen nach erneuter Exposition mit dem Virus unterschiedliche neutralisierende Antikörper bilden – und so mögliche neue Virusvarianten effektiv bekämpfen können. 

Korreliert die Menge der Serum-Antikörper mit dem Impfschutz gegen COVID-19?

Es existiert kein Schwellenwert, ab dem eine Immunität angenommen werden kann, da bisher kein serologisches Korrelat dafür definiert wurde. Laut STIKO ist der Impferfolg daher nicht einheitlich bestimmbar. Hinzu kommt, dass die Impfstoffe unterschiedlich immunogen sind. So wurde in einer Studie nach der Impfung mit Spikevax eine höhere Konzentration an Serum-Antikörpern als nach der Impfung mit Comirnaty festgestellt. Ein Grund hierfür könnte der höhere mRNA-Gehalt von Spikevax sein. Die unterschiedliche Immunogenität wirkt sich jedoch nicht auf die Wirksamkeit aus. 

Wann ist eine Bestimmung der Antikörper sinnvoll?

Von der hohen Wirksamkeit der bisher verfügbaren Impfstoffe profitieren die meisten Geimpften. Insbesondere gesunde Menschen entwickeln eine starke Immunreaktion, bei der sowohl die humorale als auch die zelluläre Immunantwort effektiv abläuft. Für immunsupprimierte Personen beispielsweise unter Krebstherapien, Dialyse, nach Transplantationen, oder mit Autoimmunerkrankungen könnte eine Antikörperbestimmung nach der Impfung einen wichtigen Einblick in die Immunreaktion geben. Bei diesen Risikogruppen ist die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung mit einer langanhaltenden Immunantwort fraglich. Eine dritte Impfung könnte dann sinnvoll sein. Dies gilt auch für hochbetagte Personen, die ebenfalls zur Risikogruppe gehören. 

Welche Antikörpertests gibt es?

Zum Nachweis von Antikörpern nach einer COVID-19-Impfung dienen Tests, die das S1-Spikeprotein des Coronavirus als Antigen nutzen. Zusätzlich gibt es Surrogat-Neutralisationstests zum Nachweis neutralisierender Antikörper. Die Impftiterbestimmung ist ab der dritten Woche nach der vollständigen Impfung sinnvoll, da dann die voll ausgebildete humorale Immunantwort messbar ist. Da derzeit noch keine Empfehlung zur Antikörperbestimmung vorliegt, ist die Untersuchung eine Selbstzahlerleistung. Lediglich bei Patienten mit entsprechenden Symptomen oder Kontakthistorie werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.

Mehr zu den verfügbaren Tests finden Sie in unseren FAQs

Quellenangaben:

Ihr Ansprechpartner

Dr. Martin Hampel
news@limbachgruppe.com

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